Person mit Rückenschmerzen

Volkskrankheiten – Die häufigsten Krankheiten in Deutschland

DiabetesDepression, ADHS oder doch Karies: Ab wann redet man von einer Volkskrankheit? Viele Krankheiten wurden schon als “Volkskrankheit” bezeichnet. Doch was heißt das und was kann man tun, um sich zu schützen?

Was bedeutet Volkskrankheit?

Als Volkskrankheit werden allgemein Krankheiten bezeichnet, die weit verbreitet sind und auch dementsprechend weitreichende Kosten verursachen. Mögliches Maß hierfür sind steigende Medikamentenverordnungen oder Ursachen für Krankschreibungen. Ein ähnlicher Begriff ist der der Zivilisationskrankheit, der solche Krankheiten erfasst, die vom Leben in einer modernen Zivilisation verursacht werden, wie zum Beispiel durch langes Sitzen bedingte Erscheinungen wie Rückenprobleme. 

Der Begriff “Volkskrankheit” stammt von dem Medizinhistoriker Justus Karl Hecker, der damit 1832 epidemische Erkrankungserscheinungen beschrieb. Bis heute ist “Volkskrankheit” kein klar definierter Fachbegriff und wird dementsprechend inflationär gebraucht und wird von verschiedenen Interessensvertretern in Anspruch genommen. Es fehlt auch ein allgemein anerkannter Schwellenwert, zum Beispiel ein Grenzwert an Erkrankten in der Bevölkerung, ab dem man eine Krankheit zur Volkskrankheit erklärt. Darum ist der Begriff der Volkskrankheit mit Vorsicht zu betrachten.

Was sind die häufigsten Krankheiten und wie beuge ich diese vor?

Der Gesundheitsreport des BKK Dachverbands, der Interessengemeinschaft der Betriebskrankenkassen, zeigt Entwicklungen der letzten zehn Jahre: Zu den häufigsten Ursachen für Arbeitsausfälle zählen bereits seit einigen Jahren psychische Ursachen mit durchschnittlich 2,8 Tagen Arbeitsunfähigkeit pro versichertem Arbeitnehmer. An erster Stelle stehen aber Diagnosen am Muskel-Skelett-System mit durchschnittlich 4,4 Tage Arbeitsunfähigkeit pro versichertem Arbeitnehmer. Dazu gehören zum Beispiel auch Rückenleiden und Sehnenscheidenentzündungen. Beide Typen zeigen in den letzten zehn Jahren einen deutlichen Aufwärtstrend. Die häufigsten konkreten Diagnosen für Krankschreibungen sind Rückenschmerzen, Atemwegsinfektionen und depressive Episoden.

Wasserglas mit Zitrone, Medikamente gegen eine Erkältung

Erkältung und andere Atemwegserkrankungen

Die Erkältung ist laut der Global Burden of Desease Studie die häufigste Krankheit der Welt – laut Statistik wurde jeder Mensch im Jahr 2015 gleich zweimal krank.

Achten Sie auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung zur Stärkung der Abwehrkräfte. Auch regelmäßiges Händewaschen mit Seife hilft Infektionen vorzubeugen.

Wenn Sie das Herannahen einer Erkrankung spüren, können Sie zusätzlich vorübergehend Vitamine aus der Apotheke zu sich nehmen oder und vorsorglich frische heiße Zitrone trinken und ein heißes Bad nehmen.

Das Kreuz mit dem Bürojob: Tennisarm und Rückenschmerz

Gerade, wenn Sie lange Zeit sitzend verbringen (zum Beispiel im Büro), ist es wichtig, dem Körper Ausgleich zu bieten. Neben einem ergonomisch eingerichteten Arbeitsplatz tut es dem Körper gut, wenn Sie ab und zu den Arbeitsplatz verlassen:

  • Stehen Sie auf, bewegen Sie sich
  • Machen Sie regelmäßig Dehnübungen
  • Absprachen statt übers Telefon vor Ort treffen 
  • Die Treppe statt den Aufzug nehmen 
  • Sie fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit? Steigen Sie eine Haltestelle früher aus und gehen Sie ein Stück zu Fuß. 

Achten Sie in Ihrer Freizeit auch auf ausreichend Bewegung.

11 Milliarden Euro Krankheitskosten verursachten Rückenleiden allein in Deutschland im Jahr 2015.

(Quelle: Destatis)

Depression – Das schwarze Loch

Eine Depression kann verschiedene Ursachen haben. Unter anderem ist die Veranlagung erblich bedingt. Stress und emotionale Belastungen und die damit verbundenen negativen Gedankenspiralen können zu Auslösern von depressiven Episoden werden. Schaffen Sie sich darum Freiräume, achten Sie auf sich und gehen Sie regelmäßig in die Natur – Sonnenlicht ist ein gutes Mittel, um schlechter Laune vorzubeugen und damit einer möglichen Depression zuvorzukommen.

Weitere Informationen über die Krankheit Depression

Die Risikofaktoren für Volkskrankheiten weltweit

Durch die zunehmende Verlagerung der Wirtschaft hin zum Dienstleistungsgewerbe und die allgemein wachsende Wirtschaftsmacht Deutschlands haben wir es tendenziell mit weniger hygienisch bedingten Erkrankungen zu tun und mehr mit den Folgebeschwerden von zu wenig Bewegung und ungesunder Ernährung. Überernährung (unter anderem in Form von Adipositas und einem erhöhtem BMI) wird in Industriestaaten und Ländern auf dem Weg dahin zum wachsenden Problem. Weitere Top Risikofaktoren sind hoher Blutdruck und Tabakkonsum.

Weltweit variieren die Ursachen für verbreitete Krankheiten. In Simbabwe zum Beispiel, einem der ärmsten Länder der Welt, sind die größten Risikofaktoren Unterernährung, ungeschützter Geschlechtsverkehr und unreines Wasser. Die häufigsten Krankheiten sind anstckende Krankheiten wie Durchfallerkrankungen, HIV/AIDS und Tuberkulose.

 
Person leidet unter Fettleibigkeit

Quellen

  • Statistisches Bundesamt Destatis
  • Global Burden of Desease Studie
  • BMG: Daten des Gesundheitswesen 2016

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